Aus der Bürgerversammlung
Bei der kürzlich abgehaltenen Bürgerversammlung im Gasthof Riedmeier gab es einen Rückblick auf das vergangene Jahr 2023 und einen Ausblick auf die Planungen für das laufende Jahr. Bei der rund einstündigen Veranstaltung präsentierte Bürgermeister Hubert Attenberger den Interessierten eine erfreuliche Entwicklungen bei den Gemeindefinanzen sowie die laufenden Maßnahmen.
Mit etwa 50 Teilnehmern, darunter auch frühere Amtsträger wie Altbürgermeister Karl Huber und der langjährige zweite Bürgermeister Alois Schmelzer, verlief die Versammlung harmonisch. Der Bürgermeister erläuterte statistische Daten, die eine Zunahme der Einwohnerzahl um 52 im Vergleich zum Vorjahr zeigten. Zudem wurden 195 Zuzüge, 147 Wegzüge, 18 Geburten und 14 Sterbefälle verzeichnet, während sich 246 ausländische Einwohner aus verschiedenen Ländern in Ernsgaden niedergelassen haben.
Besonders positiv war die Steigerung der finanziellen Rücklagen der Gemeinde um etwa 400.000 Euro auf insgesamt 3,1 Mio. Euro, trotz der getätigten Investitionen. Die Gemeinde Ernsgaden blickt diesbezüglich optimistisch in die Zukunft und freut sich über die solide finanzielle Basis.
Die Versammlung bot auch Gelegenheit, über weitere Themen wie die Entwicklung der Baugebiete und die Situation in den Kindertagesstätten zu informieren. Außerdem wurde über die Pläne für die Erweiterung der Schule berichtet.
Die jüngsten Daten, die während der Bürgerversammlung präsentiert wurden, verdeutlichen das nach wie vor leichte Wachstum der Gemeinde Ernsgaden, insbesondere im Bereich der Bildungseinrichtungen. Aktuell werden in der privaten Kinderkrippe 22 Kinder betreut, während der Kindergarten Mondschauk’l mit 100 Kindern und die Blumenwiese mit 65 Kindern voll ausgelastet sind. Die Grundschule, die über alle vier Jahrgangsstufen zweizügig geführt wird, zählt mittlerweile insgesamt 153 Schülerinnen und Schüler - mit leicht steigender Tendenz in den nächsten Jahren.
Angesichts dieser anwachsenden Schülerzahlen und des gesetzlichen Anspruchs auf Ganztagesbetreuung ab 2026, sieht der Gemeinderat die Notwendigkeit einer Erweiterung der Schule als dringlich an. Nach einer eingehenden Machbarkeitsstudie hat sich der Rat für die eine Variante entschieden - eine „Kombilösung“, die eine Aufstockung des bestehenden Schulgebäudes um eine Etage und einen Anbau im derzeitigen Pausenbereich umfasst. Die geschätzten Kosten belaufen sich auf 3,3 Millionen Euro. Die Planungsarbeiten für dieses Projekt befinden sich wegen der hohen Investitionssumme derzeit in der europaweiten Ausschreibung.
Langfristig stehen weitere Herausforderungen an. Das Gebäude des Kindergartens Mondschauk’l erfordert Renovierungsarbeiten, energetische Verbesserungen und den Austausch der Heizungsanlage. In diesem Zusammenhang wird auch die Errichtung eines „Wärmeverbunds“ erwogen, der die Kinderkrippe und die Schule mit einschließt.
Darüber hinaus wurden erste Schritte zur Schaffung eines Jugendtreffs unternommen, indem ein Raum im Anbau des Pfarrhofs für diesen Zweck ausgewählt werden soll. Dies erfordert jedoch noch Abstimmungen mit der örtlichen Pfarrei. Für einen geregelten Betrieb des Jugendtreffs werden festgelegte Öffnungszeiten und eine professionelle Leitung angestrebt. Außerdem sollen die Kinderspielplätze saniert und auf den neuesten Stand gebracht werden.
Die Gemeinde Ernsgaden will auch neue Baugebiete ausweisen. Die Bebauung des Bereichs Hochstraße I ist nahezu abgeschlossen, weitere Gebiete sind in der Warteschleife, insbesondere „Mittergret V“ und „Hochstraße II“. Die Planung hat sich wegen eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts verzögert.
Die Änderung der Verkehrsführung am Kriegerdenkmal wird aufgrund von technischen Schwierigkeiten (Platzgründe) sowie aus Kostengründen nicht weiter verfolgt.
Eine erfreuliche Nachricht ist, dass das Landratsamt bereits „Grünes Licht“ für einen Fußgängerüberweg in der Bahnhofstraße erteilt hat. Dies ist positiv, da es sich um einen Schulweg handelt. Die Möglichkeit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h an dieser Stelle wird derzeit geprüft. Eine Geschwindigkeitsreduzierung wurde in der Nähe des Kindergartens Blumenwiese bereits bewirkt.
Es wurde auch auf den Start des Ausbaus des Glasfasernetzes für den ersten Bauabschnitt hingewiesen. Die betroffenen Grundstückseigentümer werden seitens der Gemeinde gebeten, die unterzeichneten Grundstücksnutzungsverträge an die Gemeinde zurückzusenden. Das erleichtert die weitere Planung und Bauausführung.
Zum Abschluss teilte Bürgermeister Attenberger mit, dass derzeit keine weiteren Straßenbau- oder Straßensanierungsprojekte geplant sind. Dennoch wurde beschlossen, die Straßenbeleuchtung mit einem Gesamtaufwand in Höhe von 160.000 Euro auf LED umzustellen, wofür bereits eine staatliche Förderung beantragt wurde. Da diese Förderung vorübergehend ausgesetzt war, hat die Gemeinde beschlossen, zumindest die nicht förderfähigen Leuchten vorzeitig auszutauschen.
Bekannt gegeben wurde, dass die von der Gemeinde gekauften Notstromaggregate eingetroffen sind und bereits auf Funktionsfähigkeit geprüft wurden. Dabei wurde der Freiwilligen Feuerwehr für die Mitwirkung bei diesem Projekt und generell ihr großes Engagement gedankt. Generell dankt die Gemeinde allen Ehrenamtlichen für ihren Einsatz zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger.
Am Ende der Veranstaltung gab es keine Fragen, nur einen Vorschlag zur Verbesserung der Gleisanlage beim Bahnübergang.
Bild zur Meldung: Aus der Bürgerversammlung